ÜBER UNS
Die Deutsch-Finnische Gesellschaft als bilaterale Freundschaftsgesellschaft ist eine Gemeinschaft von Finnen und Finnland-Freunden.
Sie trägt mit ihren vielfältigen Beiträgen dazu bei, die Beziehungen zwischen beiden Ländern nachhaltig zu fördern.
Neben den Treffen der Mitglieder gehören hierzu kulturelle Veranstaltungen, die Organisation von Gastschülerprogrammen und Reisen sowie einiges mehr.
Die DFG ist entsprechend als gemeinnützige Organisation anerkannt.
Seit dem 2. Januar 1997 hat Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Saarland einen eigenen Landesverband innerhalb des Gesamtnetzwerkes der DFG.
Mit rund 250 Mitgliedern sind wir innerhalb der großen Gemeinschaft ein eher kleiner, aber aktiver Landesverein.
Aktuelles / Termine
15.
Sep.
2024
Stammtisch der BG Mainz
ab 16:00 Uhr im Wein- und Biergarten "Inselrhein" in Heidenfahrt
9.-16.
Nov.
2024
DFG goes Filmz
Am 9., 12., 14. und 16. November werden beim Filmfestival in Mainz finnische Beiträge gezeigt. Die DFG Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. unterstützt dieses Filmfestival und ist am 12. und 16 November vor Ort mit dabei. Weitere Details unter FILMZ Mainz.
1.
Dez.
2024
Anne-Mari Kivimäki Trio
19:00 Uhr im Sitzungssaal der VG-Verwaltung in 56743 Mendig; Eintritt frei; um Spenden wird gebeten.
30.
Jan.
2025
Krimilesung Arttu Tuominen
Buchhandlung Reuffel in Koblenz, Beginn 19 Uhr
ab 3.
Feb.
2025
Ausstellung "Deutschsprachige Spuren in Finnland"
Vom 3. Februar bis 19 März im Foyer der Volkshochschule Koblenz ((Hoevelstr.6, 56073 Koblenz)
15.
Mrz.
2025
Mitgliederversammlung
Beginn: 10 Uhr
19.
Mrz.
2025
Kinderbuchleseung mit Saskia Geisler
Volkshochschule
13.
Mai
2025
Duo Northflip
Sitzungssaal der VG Mendig
UNSERE AKTIVITÄTEN
Konzerte, Ausstellungen und die Beteiligung an Festen interkultureller Art oder zu bestimmten Anlässen sind Aktivitäten, die unsere Kulturreferentin und/oder die Bezirksgruppen planen und ausrichten.
Landesweit (und wenn es sein muss auch etwas darüber hinaus) suchen betreuen wir finnische Gastschüler während ihres Aufenthalts in Deutschland. Und wir freuen uns über deutsche Schülerinnen und Schüler, die Interesse an einem Gastschüleraufenthalt in Finnland zeigen.
Gastschüler
Wir heißen finnische Schüler bei uns willkommen und senden deutsche Schüler gerne nach Finnland.
Feste
Eigene Feste gestalten wir und bei allgemeinen Festen sind wir gerne mit dabei.
Kultur
Konzerte, Ausstellungen und Lesungen mit Künstlern aus oder mit Bezug zu Finnland organisieren wir.
Treffen
In Treffen unserer Bezirksgruppen haben Mitglieder eine regelmäßige Anlaufstelle mit Gleichgesinnten.
KATSAUS
Unser Landesnachrichten
Trio Kaipuu begeisterte Publikum im Atelier 29
Tjango! machen Station in Koblenz
Außergewöhnlich in Ort und Stil
Kurzmeldungen
Mitgliedertreffen in Saarbrücken
Archiv
Seit 2004 veröffentlicht die DFG Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. ihre Landesnachrichten 3mal pro Jahr zusammen mit den Landesverbänden Hessen und Thüringen in einer gemeinsamen, gedruckten Ausgabe. Die Beiträge der DFG Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. erscheinen dabei unter dem Stichwort "Katsaus", dem Namen unserer Landesnachrichten bis 2003. Unser Internet-Auftritt enthält an dieser Stelle alle unsere Beiträge in der Druckausgabe. Aus Platzgründen müssen Beiträge ggf. in der Druckausgabe gekürzt werden. Hier werden die Beiträge ungekürzt veröffentlicht. Ergänzt werden sie mit weiteren, in der Druckausgabe nicht enthaltenen Beiträgen (Bonuszugaben der Web-Version) und Kurzmeldungen. Diese Internet-Ausgabe bauen wir in der Regel über einen Zeitraum von ca. 2 Monaten auf. Nahezu alle Beiräge der Druckausgabe erscheinen hier bereits mindestens 1 Monat früher. Die Beiträge zur 3. Ausgabe 2024:
Trio Kaipuu begeisterte Publikum im Atelier 29
Am Sonntagabend, dem 14. April 2024, verwandelte sich das Atelier 29 in Hainfeld einmal mehr in einen lebendigen Schauplatz für Musikliebhaber, als das Trio Kaipuu auf ihrer DFG-Tournee in Hainfeld Station machte. Veera Railio, Violine & Gesang, Antti Korhonen, Gitarre, und Tuuli Paju, die die leider erkrankte Kaija Kärkinen im Gesangspart mehr als adäquat vertrat, boten einen bunten Strauß von Klassikern der finnischen Unterhaltungsmusik der letzten 6 Jahrzehnte und zogen ein Publikum aus der gesamten Region an, das gespannt auf das bevorstehende Konzert wartete.
Mit dem Atelier 29 haben Claudia und Bernd van Huet ein altes Weingut umgestaltet in ein Kleinod für die Durchführung von Veranstaltungen der Musik aber auch der Bildenden Künste, das die perfekte Kulisse für das Konzert bot. Auch Petrus hatte es sehr gut mit der Veranstaltung gemeint und bescherte Band und Publikum einen herrlich lauschigen Frühsommerabend.
Als das Trio Kaipuu die Bühne betrat, wurden sie von einem herzlichen Applaus empfangen. Schon mit ihrem Opener, Mä käännyn hiljaa pois (Ich drehe mich leise weg), schufen die drei eine fast magische Stimmung. Sofort legte sich die typisch finnische Atmosphäre über das Publikum und ließ es nicht mehr aus ihrem Bann. Im Verlauf des Abends präsentierte die Band eine abwechslungsreiche Setlist, die sowohl eigene Kompositionen als auch traditionelle finnische Lieder umfasste. Besonders hervorzuheben ist die beeindruckende Stimme von Tuuli, die mit ihrer Ausdruckskraft und gefühlvollen Darbietung die Herzen der Zuhörer eroberte. Veera setzte mit virtuosen Soli und harmonischen Begleitungen aber auch im Duett mit Tuuli Akzente. Antti unterstrich die Darbietungen mit einfühlsamen Arrangements und brillierte mit dem selbst komponierten Solo Omistus Juice Leskille (Widmung an Juice Leskinen).
Antti war es auch, der immer wieder die Geschichten hinter den Songs erzählte und die kulturellen Hintergründe ihrer Musik erläuterte. Dies schuf eine Verbindung, die es den Zuhörern ermöglichte, die Lieder auf einer tiefen emotionalen Ebene zu erleben. Melodien und Texte von Jukka Karjalainen, Toiva Kärki, Juha Vainio, Eino Leino, Tapio Rautavaara und vielen anderen Klassikern der finnischen Musik wechselten sich ab. Ergriffen und oft mit geschlossenen Augen verfolgte das dankbare Publikum die Darbietungen. Als Satumaa verklungen war und Bernd die Bühne betrat, um dem Trio Kaipuu für den fulminanten Abend zu danken, war es wohl nicht nur sein Heuschnupfen, der ihn veranlasste, sich intensiv die Augen mit seinem Taschentuch zu wischen.
Mit den Zugaben Taivas on sininen ja valkoinen (Der Himmel ist blau und weiß) und Hyvää yötä mailmaa (Gute Nacht Welt) entließen Tuuli, Veera und Antti schließlich ein begeistertes Publikum, das sich mit einem herzlichen, lang anhaltenden Applaus bedankte, in die laue Nacht.
Insgesamt war der Abend ein voller Erfolg und weckte schon die Vorfreude darauf, wenn Claudia und Bernd zusammen mit der DFG wieder ins Atelier 29 einladen.
(Bericht und Fotos: Rolf Müller)
Tjango! machen Station in Koblenz
Am 04. Mai 2024 fand im malerischen Görreshaus in Koblenz ein mit Spannung erwartetes Konzert der finnischen Gruppe Tjango! statt. Die einzigartige Atmosphäre dieses historischen Konzertsaals, dem Stammhaus des Staatsorchestern Rheinische Philharmonie, trug maßgeblich zur besonderen Stimmung des Abends bei. Mit seinen hohen Decken und der akustisch perfekten Raumgestaltung bot das Görreshaus die ideale Kulisse für ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse. Das Publikum wurde empfangen in einem in den finnischen Landesfarben dekorierten Entree, in dem auch reichlich Informationsmaterial über Finnland und die DFG zum Mitnehmen präsentiert wurde.
Tjango!, das sind Antti Leinonen (Akkordeon), Tero Hyväluoma (Violine), Olli Rantala (Kontrabass) und Juha Savela (Gitarre), starteten ursprünglich als Tango-Band. So setzt sich ihr Name auch zusammen aus Tango und Django Reinhardt, dem Namen des legendären französischen Begründers des europäischen Jazz. (Interessanterweise hat ein Nachfahre dieses Django Reinhardt, der wohl beste deutsche Swing-Musiker, Django Heinrich Reinhardt, sein Büro keine 200 Meter vom Görreshaus entfernt.) Inzwischen bieten Tjango! einen fantastischen Mix aus finnischem und argentinischen Tango, Jazz Manouche, amerikanischen Musik und nordischer Folk-Tradition. Die Musiker zeigten nicht nur ihr technisches Können, sondern auch eine bemerkenswerte Bühnenpräsenz, die das Publikum in ihren Bann zog. Ihre Leidenschaft für die Musik war spürbar und sorgte für eine emotionale Verbindung zu den Konzertbesuchern.
Antti, der unter anderem 2 Jahre an der Hochschule in Trossingen studierte und von daher gut Deutsch spricht, führte durch das abwechslungsreiche Programm, das fast ausschließlich aus Eigenkompositionen bestand. Tarmo und Antti brachten das Publikum mit dem Hulju-Swing auf Touren. Im Gegensatz dazu entlockte Tero bei The leaves are falling seiner fünfsaitigen Violine ein unglaublich zartes Pizzicato, das von Juha gefühlvoll unterlegt wurde. Olli zeigte bei Lazy Afternoon Tea ein enormes komödiantisches Talent. Sein Spiel aber auch seine Mimik beschrieben ausdrucksstark und perfekt den Zustand am Tag nach, wie er sagte, einer sehr erfolgreichen Party. Nach New Orleans versetzt fühlte man sich bei Tjango!‘s Blues, bei dem Antti und Tarmo mit einem Solo brillierten. Mit It’ll be great to see you again beschlossen die vier ihr Programm und zeigten auch dabei herausragende Fähigkeiten, mit ihrem Spiel die Stimmung zu beschreiben, langsam und melancholisch verabschiedeten sie sich von ihrem Publikum.
Das Publikum war restlos begeistert und zeigte seine Anerkennung durch herzlichen Beifall. Es war offensichtlich, dass jeder Einzelne im Raum die Performance in vollen Zügen genossen hatte und sich mit den Künstlern identifizierte.
Trotz des großartigen Konzerts und der hervorragenden Darbietung der Band blieb eine gewisse Enttäuschung in der Luft. Die geringe Anzahl der Besucher – gerade einmal rund 30 Personen hatten den Weg in Görreshaus gefunden - hinterließ einen schalen Nachgeschmack. In seinen Dankesworten hob der Stellevertretend Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland, Rolf Müller, der für die Organisation dieses Events verantwortlich war, einerseits die sehr großzügigen finanzielle Unterstützung des Veranstaltung durch die Stadt und die Sparkasse Koblenz hervor, brachte aber auch seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass weder das Görreshaus noch die Stadt Koblenz bereit waren, die Bewerbung des Konzerts zu unterstützen. Tjango! hätte es verdient gehabt, vor einem größeren Publikum zu spielen, das ihre Kunst ebenso schätzt wie die wenigen Glücklichen, die an diesem Abend anwesend waren.
Insgesamt war das Konzert im Görreshaus ein Abend voller Emotionen, leidenschaftlicher Musik und einer einzigartigen Atmosphäre. Die Kombination aus der herausragenden Leistung von Tjango! und dem besonderen Charme des Saals hinterließen bei den Anwesenden bleibende Erinnerungen. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Auftritte von finnischen Künstlern in Koblenz mehr Menschen anziehen werden, denn ihr Können ist ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte.
(Bericht und Fotos: Rolf Müller)
Außergewöhnlich in Ort und Stil
In gewisser Weise wohl die außergewöhnlichste Tournee des diesjährigen DFG-Tourneeprogramms ist das Duo Hurja Halla. Liisa Haapanen und Janne Ojajärvi machen mit vielfältigen Instrumenten und Gesang Folkmusik in einer experimentellen Art.
Unsere Kulturreferentin hat dafür als Auftrittsort Joes Jazz Scheune in der kleinen Gemeinde Horrweiler (VG Sprendlingen-Gensingen) gewählt. Es handelt sich dabei um eine alte Durchfahrtsscheune, die von den musikbegeisterten Inhabern als Bühne für Auftritte genutzt wird. Wie sich zeigen sollte war dies eine sehr gelungene Kombination.
Mit knapp 70 Zuschauern war die Scheune gut gefüllt. In der Pause hat man weitere Bänke vor der Bühne aufgestellt, damit sich auch diejenigen setzen konnten, die zuvor vom Eingang her zuschauten und -hörten.
Anfangs musste man sich zunächst an die stilistischen Sprünge und die Art der Darbietung etwas gewöhnen, aber das Publikum war schnell gefangen und der intensive Beifall bezeugte, dass dieses „Experiment“ gelang. Dabei waren die Reaktionen äußerst unterschiedlich, manche hörten sehr konzentriert und aufmerksam zu, während andere sich im Rhythmus der Musik auf ihren Stühlen bewegten. Nur dem Angebot von Liisa auch gerne das Tanzbein zu schwingen wollte niemand folgen.
Neben den diversen, zum Teil eher selten zu sehenden Musikinstrumenten wie z. B. Maultrommeln und Obertonflöten spielten beide auch mit ihrer Stimme. Janne erreichte dabei mitunter eine sehr tiefe Stimmlage, während Liisa einmal so hoch und schrill kam, dass einzelne Zuhörer ihre Ohren schützten.
Neben der obligatorischen ersten Zugabe forderte das Publikum die beiden so intensiv auf, dass sie am Ende noch eine zweite Zugabe gaben.
Text: Rainer Otto, Fotos: Minttu Otto
Mitgliedertreffen in Saarbrücken
Nach der Neuorganisation mit der Aufteilung in Rheinland-Pfalz Nord und Rheinland-Pfalz Süd hatten wir vom Vorstand noch das Saarland als wichtigen, aber offenen Posten. Unserer Einladung zu einem Treffen in einem Restaurant Ende September im Saarland sind fünf Mitglieder (zwei Paare und eine Einzelperson) gefolgt. In lockerer, sehr freundlicher Atmosphäre haben wir über die DFG allgemein, den Landesverein Rheinland-Pfalz-Saarland wie auch die Bezirksgruppe Saarland gesprochen.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass die seit einigen Jahren bestehende Inaktivität der DFG im Saarland sehr schade ist. Um dies zu ändern haben die Anwesenden Mitglieder aus dem Saarland direkt ein weiteres Treffen Ende November geplant. Es besteht die Hoffnung, dass dann weitere Mitglieder hinzustoßen und man so mit regelmäßig oder unregelmäßig stattfindenden Treffen den Kontakt auch langfristig untereinander halten kann. Darüber hinaus wird es Überlegungen geben, wie man die DFG präsenter im Saarland zeigen kann. Erste Gedanken gehen hier in Richtung eines Vortrags an der Universität Saarbrücken. Aber auch ein Auftritt von Künstlern im Rahmen der DFG-Tourneen ist selbstverständlich denkbar.
Das Foto zeigt die Teilnehmer am Treffen. Von links nach rechts: Anja Röcke, Klaus und Outi Pätzold, Rainer Otto, Rolf Müller, Rudolf Renner und Fabian Lemmes.
Text: Rainer Otto; Foto: Rolf Müller
Kurzmeldungen
Sandbatterie
Wie lösen wir unsere Energieprobleme? Wie können wir erneuerbare Energie, die gerade nicht benötigt wird wenn sie erzeugt wird speichern, um sie später zu nutzen? An dieser Frage arbeiten sicherlich sehr viele. Das Unternehmen Vatjankoski hat nun, eröffnet vom finnischen Wirtschaftsminister Mika Lintilä, die erste Sandbatterie in Betrieb genommen. Die Idee dahinter: Mit gerade nicht benötigter Energie wird Sand in einem Silo (Gesamtgewicht 90 Tonnen) erhitzt - auf bis zu 500 Grad im Kern. Diese Wärme oder besser gesagt Hitze kann dann später bei Bedarf genutzt werden. Die Batterie wurde zwar im Januar 23 eingeweiht, ist aber schon seit einigen Monaten in Betrieb und zeigt einen hohen Wirkungsgrad.
Einwanderung
In Deutschland hören wir immer wieder von der Zahl an Arbeitskräften, die wir als Zuwanderung benötigen. In Finnland sieht es nach einer Meldung des gemeinnützigen Wirtschaftsinstitut ETLA Economic Research ähnlich aus. Das aktuelle Zuwanderungssaldo von 15.000 ist zu niedrig. Nach deren Analyse wird eine direkte Erhöhung auf 44.000 hochqualifizierter, aber auch weniger gut ausgebildete Arbeitskräfte benötigt, um den Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu erhalten. Dieses Thema ist Teil der Diskussionen, die im Wahlkampf zu den Parlamentswahlen im April stattfinden.
Die Stadt unter der Stadt
Die Neue Züricher Zeitung veröffentlichte einen sehr interessanten Bericht mit dem Titel "Die Stadt unter der Stadt: Helsinki lebt im Untergrund", den wir hier gerne verlinken: Die Stadt unter der Stadt: Helsinki lebt im Untergrund. Der Bericht enthält interessante Beispiele, wie Räume im Untergrund von Helsinki genutzt werden (z. B. als Gokart-Bahn) und andererseits auch als Fluchträume im Krisenfall zur Verfügung stehen.
Kampf um Uponor
Der finnische Sanitärhersteller Uponor steht offenbar (Stand Mitte Juni '23) vor der Übernahme. Zunächst hatte der belgische Konzern Aliaxis Interesse bekundet mit einem Übernahmeangebot von 25,75 Euro je Aktie. Der Vorstand von Uponor war gegen diese (damit feindliche) Übernahme. Nun steigt die Georg Fischer AG (GF) aus der Schweiz ins Rennen um Uponor ein und bietet 28,85 Euro je Aktie. Der Verwaltungsrat von Uponor sieht dieses Angebot positiv, womit GF im üblichen Jargon als "weißer Ritter" für Uponor gilt. Der Begriff weißer Ritter wird für ein Unternehmen verwendet, dass einem anderen Unternehmen beisteht, um eine feindliche Übernahme abzuwehren.
Fußballforschung
Nicht nur ist der finnische Fußball in den letzten Jahren erfolgreicher geworden, nun berichtet die UEFA, dass der finnische Fußballverband SPL in Zusammenarbeit mit der Universität Jyväskylä eine Datenbank eingerichtet hat, die Forschungsergebnisse zu Fußball und verwandten Sportarten zusammenfasst. Die Dokumente liegen in verschiedenen Sprachen vor, die meisten allerdings nur in finnischer Sprache. Die Datenbank ist frei zugänglich und umfasst aktuell 1856 Dokumente. Die meisten davon allerdings in finnischer Sprache.
Handgepäckskontrolle
Finnavia als Betreiber des Flughafens in Vantaa meldet, dass künftig bei der Handgepäckskontrolle wieder bis zu zwei Liter Flüssigkeit im Gepäck erlaubt sind. Zudem können sowohl die Flüssigkeiten als auch elektronische Geräte (Smartphone, Tablet, PC, ...) im Gepäckstück bleiben. Entsprechend entfällt die Regelung mit der verschließbaren, durchsichtigen Plastiktüte. All dies möglich macht neue Technik, besser gesagt die Umstellung der bisherigen Röntgengeräte auf nun Computertomografie-Geräte. Für die Reisenden eine Erleichterung und eine Beschleunigung der Abwicklung der Sicherheitskontrolle.
Fußball-Europameister Finnland
Nein, das ist weder Traum noch Fantasie, Fußball-Meisterschaften werden viele ausgetragen. Unter anderem der UEFA Unity Cup, bei dem ausnahmslos Flüchtlinge zum Einsatz kommen. Gespielt wird auf einem Kleinfeld (Torwart + 6 Feldspieler) und es gab die Zusatzregel, dass bei den Teams mindestens eine Frau mit auf dem Feld stehen muss. 2021 gewann Deutschland. Ups, wenigstens hier ein Erfolg, der sich aber nicht wiederholte. Leider dem Trend folgend gewann das dt. Team unter der Trainer-Ikone Dragoslav Stepanovic nur in der Trostrunde gegen Österreich. Neuer Cup-Sieger ist Finnland durch zwei Tore des aus Afghanistan geflüchteten Spielers Mohammed Ahmadi mit 2:1 gegen Irland. Ein Glückwunsch nach Finnland!
neuer Quantencomputer
IQM, ein Unternehmen mit Hauptsitz in Espoo und weiteren Niederlassungen in München, Paris und Madrid, bringt mit dem IQM Spark einen neuen Quantencomputer mit einem 5-Qubit-Quantenprozessor auf den Markt. Das Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München bzw. das Technische Forschungszentrum VTT in Espoo gehörten zu den ersten Empfängern eines solchen Computers. Mit seinem Leistungsspektrum soll er Universitäten und Forschungsinstituten ermöglichen Quantenexpertise aufzubauen und das Interesse an den MINT-Fächern sowie allgemein Wissenschaft und Technik weiter zu fördern.
digitaler Reisepass
Finnland testest auf FinnAir-Flügen nach Großbritannien (drei Zielflughäfen) den digitalen Reisepass. Die Testpersonen haben dazu eine App auf dem Smartphone installiert und das Smartphone muss Fingerabdrücke lesen sowie Gesichter erkennen können. Die Nutzung des digitalen Reisepasses muss man spätestens 4 Stunden vorher anmelden. Am Flughafen selbst hält man das Smartphone gegen ein Lesegerät und blickt parallel dabei in eine Kamera. So erfolgt die Kontrolle und man kann passieren. Diese erste Testphase ist bis Januar 2024 zeitlich limitiert und soll dann ausgewertet werden. Erste Eindrucke sind bereits, dass die Abwicklung am Flughafen schneller geht.
Energiemeldung im Doppelpack
Finnlines setzt auf der Strecke Naantali nach Kappelskär künftig neue Hybrid-RoPax-Fähren ein. Neben mehr Komfort für die Passagiere sind die Schiffe mit Hochleistungsbatterien und Landstromanschlüssen ausgestattet, um sie umweltfreundlich zu betreiben. Die zweite energetische Meldung betrifft den Eisenbahnverkehr. Die eingleisige Strecke Ylivieska - Iisalmi, auf der neben Personen- auch reichlich Güterverkehr rollt, wurde elektrifiziert. Die Arbeiten an der knapp 155 km langen Strecke sollen Ende 2023 abgeschlossen sein und haben dann rund 55 Millionen Euro gekostet.
Es geht auch schnell...
Im Oktober wird die erste Express-Straßenbahn in der Region Helsinki in Betrieb genommen. Sie wird zwischen Itäkeskus in Helsinki und Keilaniemi in Espoo verkehren und nach einer Übergangszeit die Buslinie 550 ersetzen. Durch nicht so enge Taktung der Haltestellen soll sie ein schnelles Fortkommen ermöglichen. Vorrang bei Verkehrssignalen wird dies zudem unterstützen. Schnell aber ist nicht nur die Bahn ansich, schnell war auch ihre Realisierung. Eigentlich geplant war die Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2024. Nun kann man sie mit Oktober 2023 bereits viel früher in Betrieb nehmen.
RLP Ältestenrat in Finnland
Anfang Oktober 2023 war der Ältestenrat der Landesregierung von Rheinland-Pfalz in Finnland. Insbesondere die Themen Bildung, Müllentsorgung, Digitalisierung und Klimaschutz standen auf der Tagesordnung. Ein Gymnasium wurde genauso besucht wie die Müllsauger, die teilweise in Helsinki die Müllabfuhr ersetzen. Im Bereich Digitalisierung ging es um hybride Bedrohungen wie z. B. Desinformationen, aber auch um die Online-Krankenakte, die in Finnland längst eingeführt ist, während Deutschland sich hier sehr schwer tut. Landtagspräsident Hendrik Hering betonte das hohe Vertrauen der Finnen in ihre staatlichen Institutionen, was dazu führt, dass die Bevölkerung Maßnahmen in hohem Maße mitträgt.
Influencer
Das erfolgreiche Influencer auch gut verdienen dürfte inzwischen bekannt sein. Aber wie wird man Influencer? Bisher haben sie sich oft vieles selbst beigebracht bzw. kamen aus diversen Branchen. Nun gibt es in Finnland und in Irland erste Studiengänge dafür. In Finnland ist es ein Masterstudiengang. Zur Teilnahme ist ein Bachelor in Business Administration erforderlich. Wirklich günstig ist es nicht, für das Masterstudium an der Universität Tampere werden 9.800 Euro als Gebühr aufgerufen. Video- und Audiobearbeitung und kreatives Schreiben gehören zum Inhalt des Studium genau so wie z. B. betriebswirtschaftliche Kenntnisse.
E-Mobilität
An E-Autos hat man sich inzwischen gewöhnt. Sie sind langsam aber sicher auf dem Vormarsch. Aber E-Mobilität beschränkt sich nicht auf Autos und E-Scooter. Bekannt sind erste LKWs. Und nun stellte das in Rovaniemi ansässige Unternehmen Aurora Powertrains ein elektrisches Snowmobil vor. Auf der Homepage des Unternehmens wird mit "Turn on the silence of nature" geworben. Klar, die Umwelt wird nicht nur dadurch geschont, dass keine Abgase mehr entstehen, sondern es wird auch leise. 40 bis 100 km soll man mit einer Ladung fahren können, abhängig von der gewählten Batteriegröße (7 - 21 kWh). AC- und DC-Laden soll möglich sein.
Rentier statt Pokal
Gewinner eines Weltcupslalomrennens erhalten typischerweise neben der Ehre Sieger zu sein Geld und einen Pokal. Im finnischen Levi ist dies anders. Die Siegerin bzw. der Sieger erhält statt eines Pokals ein Rentier. Natürlich verbleibt dies bei seiner Herde, bekommt aber einen Namen und gehört der Siegerin / dem Sieger. Und wenn jemand mehrmals gewinnt bekommt er so langsam aber sicher seine eigene kleine Herde. Mikaela Schiffrin hat inzwischen deren sechs. Statt eines im Schrank verstaubenden Pokals sicherlich eine nette Idee.
"Poro"
Finnlandkenner werden wissen, dass Poro der finnische Name für Rentier ist. Aber Aleph Alpha und Silo, die Namen sagen nichts? Nein, es geht dabei nicht um Speicher - obwohl - im weitesten Sinne ja schon... Aleph Alpah ist im Moment das bekannteste deutsche AI-Projekt und Silo AI das bekannteste finnische. Worum geht es? Erst mal darum, dass Europa bei künstlicher Intelligenz Stärke zeigt. Silo AI als KI-StartUp mit Sitz in Helsinki, arbeitet zusammen mit der Universität Turku am Projekt Poro. Genauer gesagt Poro 34B mit Ziel, alle europäischen Sprachen abzudecken. Ziel sei es, ein Open-Source-Sprachmodell (LLM) zu haben, das die digitale Souveränität Europas gewährleistet und LLMs demokratisiert. Die aktuelle Version unterstützt Englisch und Finnisch und umfasst rund 34 Milliarden Parameter. Das Ganze basiert auf einer BLOOM Transformer Architektur und wird transparent dokumentiert.
Metaverse
Metavere oder auch Metaversum, ein digitaler Raum, der durch das Zusammenwirken von virtueller und physische Realtität entsteht, ist heute keine Utopie mehr. Finnland hat als erstes Land der EU eine Strategie zur Förderung von Metaverse-Entwicklungen veröffentlicht und will in den kommenden 10 bis 12 Jahren weltweiter Vorreiter auf diesem Gebiet werden. Die Basis dafür ist gut, im Land gibt es einige führende Unternehmen in diesem Sektor. Wer mehr darüber lesen möchte dem sei die dafür gut aufbereitete Seite (in englischer Sprache) Metaverse initiative by the Finnish ecosystem empfohlen.
Ausgrabungsstätte Tainiaro
Vom Ausblick in die Zukunft (Metaverse) ein Sprung in die Vergangenheit. Nicht neu, aber dennoch aktuell: In Tainiaro, einem Ort nahe des Polarkreises, wurden bereits in den 1950er Jahren erste historische Funde gemeldet. Große Beachtung fanden sie damals nicht, man erwartete nicht, viel mehr zu finden, da die Region auf Grund der klimatischen Verhältnisse auch früher schwierig war. Dies hat sich inzwischen geändert. Inzwischen vermutet man, dass es sich hierbei um einen ca. 6500 Jahre alten Friedhof handelt und grob geschätzt ca. 120 bis 300 Menschen dort begraben wurden. Bestätigen sich diese Annahmen, wäre es der nördlichste bekannte Friedhof aus der Steinzeit handeln.
Reisefreiheit ohne Visum
Mit inzwischen 193 Länder, in die man als Inhaber eines finnischen Reisepasses ohne Visum einreisen darf liegt Finnland auf Platz zwei weltweit. Platz eins teilt sich Deutschland mit fünf anderen Staaten. Einziger Unterschied zu Deutschland ist die seit dem 1. Dezember mögliche Einreise (für maximal 15 Tage) nach China. Die Volksrepublik China hat für Bürger von fünf Staaten, zunächst befristet bis zum 30. November 2024, die Visumspflicht aufgehoben. Dahinter steht nach Ansicht vieler Fachleute, dass China so den Besuch von Touristen aus dem Ausland wieder ankurbeln will.
"Fahrerflucht"
Der Stern berichtet von einer bisher einmaligen "Fahrerflucht" in Helsinki. Ein Roboterfahrzeug zur Auslieferung von Essen rutschte auf einem glatten Bürgersteig und schrammte an einem Auto entlang. Ein Passant der den Vorfall mitbekam zog den Roboter vom Auto weg, der dann seinen Weg fortsetzte. Der Passant informierte die Notrufzentrale über den Vorfall, der von der Polizei als bisher einmalig eingeschätzt wird. Der Betreiber des Roboters bedauert den Vorfall. Dies ist der erste Einsatz von Lieferrobotern in der Wintersaison. Der Vertreter der Firma sagte "Wir haben auf jeden Fall viel daraus gelernt und werden für den nächsten Winter sicher besser vorbereitet sein."
Olympiade der Köche
Parallel zur Messe Intergastra in Stuttgart wurde eine Olympiade der Köche durchgeführt mit insgesamt 1.200 Teilnehmern aus 55 Ländern. In fünf unterschiedlichen Kategorien fanden die Wettkämpfe statt. Im Wettkampf der Nationalmannschaften hat Finnland die Goldmedaille errungen. Das Nationalmannschaftsteam überzeugte die Jury mit ihrer Präzision und der erstklassigen Gestaltung. Ebenfalls ganz vorne mit dabei in der Disziplin Comunity Catering Teams das finnische Compass Group Culinary Team, das entweder ebenfalls Gold oder Bronze gewann. Klingt seltsam? Ist es auch, aber leider sind hier die Meldungen nicht eindeutig. Klar ist nur, dass es sehr eng war und es zwei Goldmedaillengewinner gibt. Darunter ein Team aus der Schweiz. Mal wird das finnische Team, mal ein Team aus Norwegen als zweiter Goldmedaillengewinner genannt und der jeweils andere als Bronzemedaillengewinner.
größter Warmwasserspeicher der Welt
Heizen ist, das wissen wir alle, teuer. Und in Finnland muss man viel und lange heizen. Also heißt es Lösungen zu finden. Die Stadt Vantaa plant nun einen riesigen Wasserspeicher tief in der Erde oder besser gesagt dem Fels (Sohle 100 Meter tief). In insgesamt drei Kavernen (jeweils 300x20x40 Meter) soll Wasser mit hohem Druck und bis zu 140 Grad heiß gespeichert werden. Dies ergibt eine Speicherkapazität von bis zu 90 Gigawattstunden und dürfte zum Beheizen einer mittelgroßen Stadt ausreichen. Das Füllen/Aufheizen soll sowohl über Abwärme (Müllverbrennung, Kühlanlagen, ...) als auch über elektrische Heizkessel erfolgen. Letztere betrieben, wenn Strom aus erneuerbaren Energien im Übermaß vorhanden und damit günstig ist.
Rentierrennen
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hat einen sehr interessanten Bericht über das Rentier-Rennen am 11. April 2024 veröffentlicht, der frei zugänglich ist und den wir hier gerne verlinken: https://www.faz.net/aktuell/reise/rentier-rennen-in-finnland-nicht-jedes-rentier-ist-ein-renntier-19643278.html.
HMD
HMD, ein Produzent von Smartphones mit Wurzeln bei Nokia und (weiterhin) mit Sitz in Finnland, hat die ersten Smartphones unter dem eigenen Label HMD auf den Markt gebracht. Zuvor wurde weiter der Markenname Nokia verwendet. Die Abkürzung HMD steht für Human Mobile Devices. Die Besonderheit der Smartphones von HMD ist die Auslegung auf eine lange Lebensdauer. Die Smartphones sind so gebaut, dass wesentliche Teile, dazu gehört der Bildschirm und der Akku, einfach getauscht werden können. Über den Ersatzteilshop sind die Teile verfügbar. Mitgeliefert wird dabei auch das notwendige Werkzeug, so dass der Austausch nicht nur in einem Reparaturshop, sondern bei entsprechendem Geschick auch selbst möglich ist.
Zahl der kirchlichen Trauungen sinkt stark
Wurden vor zwanzig Jahren noch knapp 2/3 aller Ehen kirchlich getraut, so waren es im vergangenen Jahr nur noch gut 1/3. Die absoluten Zahlen von 17.247 in 2003 auf 7.323 in 2023 zeigen zudem auf, dass zusätzlich die Gesamtzahl an Eheschließungen zurückgegangen ist. Der kirchliche Trend überrascht nicht wirklich. Es entspricht dem Eindruck, den man bei den finnischen Gastschülern gewinnt, die immer häufiger angeben, zwar der Kirche (vorwiegend evangelisch-lutherisch) anzugehören, aber dass dies im Alltag für sie keine Rolle spielt.
intensive Wehrübung
Nicht nur der Natobeitritt ist für Finnland eine Form der Abschreckung Russlands. Auch selbst verstärken die Finnen ihre Abwehr- und Kampfbereitschaft. Hierfür findet z. B. Ende Juli 24 ein Übungsmanöver in der Nähe der russischen Grenze statt. Dies umfasst u. a. auch ein Stück der Autobahn 7, die deshalb vom 22. Juli 8 Uhr bis 30. Juli 16 Uhr zwischen den Anschlussstellen Kattiläinen und Vaalimaa für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Rund 1700 Personen und 300 Fahrzeuge, darunter norwegische Streitkräfte, werden an der Übung teilnehmen.
"es passt irgendwie"
Denkt man an Finnland, so denkt man gerne auch an sehr ausgefallene Wettkämpfe. Die neueste Meldung kommt nicht aus Finnland, sondern aus Da Nang (Vietnam): Das finnische Team gewann den internationalen Feuerwerkswettbewerb "Symphonie of Colours", in diesem Jahr unter dem Motto "Made in U.n.i.t.y – Global Connection – Radiant Five Continents". Dabei bestimmte UNITY auch die Themen der einzelnen Abende. Der Wettbewerb erstreckte sich über mehrere Wochenenden. An den vier Samstagen im Juni traten jeweils zwei Nationen an. Vietnam und Frankreich (Thema: Unique Culture), die USA und Italien (Natural Wisdom), Deutschland und Polen (Love Inspiration) sowie China und Finnland (Fairy Tales). Das Thema zum Finale am 13. Juli war "Young Generation – Pulse of the Future". Nach 2019 hat Finnland in diesem Jahr wieder den Sieg erringen können.
Haus aus Schaumstoff
Wie schafft man es, den Energieaufwand für das Heizen bzw. Kühlen eines Hauses auf ein Minimum zu reduzieren? Mit dieser Frage beschäftigen sich sicherlich viele unterschiedliche Ansätze. Die Aalto-Universität hat nun ein Pathfinder-Stipendium vom Europäischen Innovationsrat für ihre Entwicklung eines passiven Schaumstoffs erhalten. Unter der Leitung von Juha Koivisto ist hier ein Bio-Schaumstoff aus Holzzellulose in der Entwicklung, der eine ähnliche Festigkeit wie die üblichen Baustoffe Beton bzw. Glas aufweist und zu etwa 90% aus Luft. Angewendet werden soll dabei ein 4D-Druckverfahren. Die vierte Dimension ist dabei die automatische Reakion auf Reize in der Umgebung. Die Robotik-Entwicklung dazu erfolgt an der Universität Stuttgart. Auch einen Industriepartner gibt es mit der Firma Woamy bereits. Ein Pilotbetrieb ist für 2027 geplant.
Thema Wärmepumpe
In Deutschland schwächelt der Absatz an Wärmepumpen, u. a. wegen diverser Fakenews. In Finnland würde man sie eher weniger vermuten, ganz besonders Wärmepumpen die die Luft als Wärmequelle nutzen - im kühlen Norden? Umsomehr überrascht die Meldung: Die Helsinki setzt bei der Beheizung städtischer Wohnungen auf große Wärmepumpen. So erhielt MAN Energy Solutions nun einen Auftrag für eine 33 MW Wärmepumpe, die damit größte der Welt. Aber nicht nur diese Einzelanlage ist eine Meldung wert, auch die Gesamtzahl: Finnland ist Vorreiter in der EU für kleine Wärmepumpen in Haushalten. Fast 1,5 Millionen davon gibt es in Finnland bei wie bekannt nicht mal 6 Millionen Einwohnern.
marode Brücken
Der plötzliche Einsturz der Carolabrücke in Dresden ist wenige Tage her, da fällt folgende Nachricht auf: In Finnland wurde die Suupohja-Bahnstrecke zwischen Seinäjoki und Kaskinen mit sofortiger Wirkung gesperrt. Bereits seit Jahren gelten einige Brücken dieser Strecke als sehr bedenklich. Eine regelmäßige Untersuchung offenbarte nun Mängel, die zur sofortigen Sperrung der Kyrönjoki-Brücke führte. Dieses Beispiel zeigt, dass nicht nur in Deutschland große Probleme mit Brücken bestehen.
Hobby Horsing
Hobby Horsing, entwickelt und groß geworden in Finnland, ist in Deutschland angekommen. Nach Gründung des DtHHV (Deutscher Hobby Horse Verband) finden an diesem Wochenende (14./15. September '24) in Frankfurt am Main die ersten deutschen Meisterschaften statt. Die Wettkampfarten sind dabei vielfältig, u. a. gibt es Wettkämpfe in den Sportarten Dressur, Hobby Horsing Hochsprung, Zeitspringen, Stilspringen und Galopprennen. Es gibt verschiedene Alters- und Gewichtsklassen und die Teilnahme ist allen Geschlechtern möglich.
Der Rotstift regiert
Von mehreren Seiten hört man, dass staatliche Gelder in Finnland gekürzt werden. Betroffen davon sind unter anderem der Verband der Finnisch-Deutschen Vereine (kurz SSYL) oder auch das staatliche Fremdenverkehrsamt Visit Finland. Dort hat es nun personelle Konsequenzen, elf von bisher fünfzig Stellen müssen abgebaut werden. Dies hat unweigerlich Auswirkungen auf die erbrachten Leistungen. So wird sich Visit Finland auf die Werbung für Finnland als Reiseziel konzentrieren. Bisherige Dienstleistungen und Qualitätsförderungen für die Tourismusindustrie muss künftig von dieser alleine gestemmt werden.